Das „gallische Dorf“ stellt sich vor

Präsentation: Semd zeigt sich in der Säulenhalle des Rathauses von seiner besten Seite – Nur ein Wochenende

Aus dem Darmstädter Echo vom 10.06.2009
UMSTADT. Es war zu erwarten: Gleich zu Beginn der Veranstaltung steht der Begriff „gallisches Dorf“ im Raum – ausgesprochen vom Semder Ortsvorsteher Dieter Ohl und vom Groß-Umstädter Bürgermeister Joachim Ruppert. Den Menschen im Groß-Umstädter Stadtteil Semd wird eben ein ausgeprägter Eigensinn nachgesagt. Selbstbewusst präsentierten am Wochenende etliche „Semmer“ ihr Dorf in der Säulenhalle des Umstädter Rathauses. Dort sollen sich nach und nach alle Groß-Umstädter Stadtteile von ihren besten Seiten zeigen – stets nur an einem Wochenende.

17 Semder Vereine und Gruppen geben sich alle Mühe, die Vorzüge ihres Dorfs herauszustreichen. Semd – musisch und kinderfreundlich: Dafür steht gleich zu Beginn der Präsentation der Auftritt einer Flötengruppe der Landrat-Gruber-Grundschule, die gegenwärtig um einen Kindergarten wächst.

Semd ist mehr als Schinderhannes, der dort wohl mehrfach Quartier genommen hat. Was Semd sonst noch so historisch ausmacht, erläutert Schinderhannes-Fan Karl-Heinz Müller vom Verein Heimatgeschichte in einem unterhaltsamen Vortrag.

„Semd, das ist ein sehr aktives Dorf. Es gibt viele Vereine, wie man hier sehen kann, und es gibt viele Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle. Mit Dieter Ohl gibt es dort auch einen sehr aktiven Ortsvorsteher“, sagte der Heubacher Rentner Walter Wassatsch (67). „Gute Gemeinschaft und Feierlichkeiten“, nennt Vorruheständler Rudolf Linß (59) als Gründe, warum er gerne in Semd mit seinen 1800 Einwohnern und der Storchenfamilie lebt. Semd als Naturraum: Das Naturschutzgebiet „Taubensemd“ ist auch Ortsvorsteher Ohl eine Erwähnung wert, der zudem „die lengst Benk der Welt“ nicht vergisst.

Semd kreativ: Dafür stehen die Künstler Ludwig Müller (Holzschnitzereien), Matthias Fürwitt (Glaskunst) und Ursula Cordes (Hobbymalerei), die das öffentliche Bild des Dorfes in der Säulenhalle abrunden. Die vierzigjährige Ärztin Maya Gilbert ist vor einigen Jahren zugezogen. „Die Schule, auf die zwei meiner drei Kinder gehen, ist klein und familiär. Überhaupt ist Semd nicht so groß und es ist eine schöne Dorfgemeinschaft“.