Neues aus dem Ortsbeirat

Semder Markt und Gemeindehaus als Themen im Ortsbeirat

Ortsvorsteher Dieter Ohl vom 14.12.2022
Im Groß-Umstädter Stadtteil Semd kommt es zu Veränderungen, mit denen sich nun der Ortsbeirat im in einer Sitzung im ev. Gemeindehaus beschäftige. Der kleine Einkaufsmarkt wird zum Jahresbeginn schließen und in der ev. Kirchenverwaltung gibt es Sparüberlegungen, die spätestens 2026 das Gemeindehaus und auch die Kirche selbst betreffen könnten.

Pfarrer Andreas Leipold machte zunächst in allgemeiner Form auf die Planungen der Kirchenverwaltung aufmerksam. Die Bildung von Nachbarschaftsräumen wird erfolgen und viele gewohnte Strukturen ändern. Semd wird die bisherige halbe Pfarrstelle behalten. Ob diese dann besetzt werden kann, ist gemäß den bisherigen Erfahrungen sicher sehr schwierig, so Leipold.

Das Gemeindehaus mit seinen derzeitigen Nutzungen als Kindergarten sowie Treffpunkt für Frauenhilfe, Singkreis, Sängervereinigung, Vereinsgruppen, Nachhilfeangebote oder Familienveranstaltungen ist sicher von großer Bedeutung für das künftige soziale Miteinander. Ob die Kirchenverwaltung das Gebäude behält oder veräußert hängt sicher von der Auslastung ab, erläuterte Leipold. Wünschenswert wäre eine noch häufigere Nutzung, damit dieses ausgelastet wird und somit als sozialer Treffpunkt für die Einwohnerschaft erhalten bleibt. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob es kostenlos genutzt oder vermietet wird, so der Pfarrer.

Was mit den Kirchen im Dekanatsbezirk passiert, wird sich vermutlich 2026 zeigen. Welche Kirchen dann verkauft werden, dürfte auch an den baulichen Möglichkeiten und Absichten der Käufer liegen. Ob auch die Semder Kirche zur Disposition gestellt wird, kann derzeit noch nicht gesagt werden, so Leipold.

Der Semder Ortsbeirat spricht sich sowohl für den Erhalt des Gemeindehauses als auch der Kirche ein und appelliert an die Bevölkerung hier Engagement zu zeigen und beide Einrichtungen für Veranstaltungen, Feierlichkeiten, Ausstellungen o.ä. zu nutzen.

Zum Thema „Semder Lädche“ informierte Karlheinz Müller von der Semder Bürger GmbH zunächst über den Werdegang des Marktes, der 2013 übernommen wurde. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn ein Großteil der 700 Semder Haushalte einen Teil ihres Wocheneinkaufs dort eingekauft hätten. Zu Corona-Zeiten hat dies funktioniert und der Markt konnte erhalten werden. Jetzt jedoch müssen der Mindestlohn und für Strom und Heizung Mehrkosten in Höhe von 20.000 Euro gezahlt werden. Das ist bei sinkenden Umsätzen von den Betreibern nicht zu stemmen. Es gibt aktuell noch keine Optionen für einen Weiterbetrieb. Ob ein Getränkemarkt o.ä. denkbar wäre, bleibt abzuwarten. Ein Gespräch mit dem Unternehmen Tegut wiederum führte zu keinem Ergebnis, da die Semder Verkaufsfläche einfach zu klein ist. Weitere Optionen wären zwar wünschenswert, doch sieht Müller diese derzeit nicht.

Der Ortsbeirat hofft, dass die Aufgabe des Marktes keine Auswirkungen auf die benachbarte Bäckerei Friedrich hat. Der Beirat appelliert deshalb an die Einwohnerschaft die Bäckerei weiterhin zu unterstützen.

Ortsvorsteher Dieter Ohl macht im Rahmen seiner Mitteilungen noch darauf aufmerksam, dass derzeit Vertreter/innen eines Darmstädter Unternehmens unterwegs sind und über die neuen Glasfaseranschlussmöglichkeiten informieren. Wer hier Interesse hat, sollte sich bis 23. Januar 2023 melden, denn nur wenn mindestens 1/3 der Haushalte mitmachen, wird die Firma tätig. Mit den Glasfaserleitungen wird in Zukunft deutlich mehr Leistung möglich sein (z.B. für Homeoffice) als mit den alten Kupferleitungen. Auch wird der Wert der Immobilien erhöht werden, so Ohl.

Ohl - Ortsvorsteher